Wir erklären dir hier 2 Meditationsübungen, eine für den Morgen und Abend. Probiere aus, ob sie dir Freude schenken. Wenn ja, ist es wichtig, diese so regelmäßig wie möglich zu praktizieren, am besten immer zum selben Zeitpunkt.
Wenn dir die Übungen keine Freude schenken, dann probiere weitere Meditationsübungen aus, die dich ansprechen, bis du eine Übung gefunden hast, die dir spontan Freude oder inneren Frieden schenkt. Denn jeder Mensch hat eine eigene Meditationsweise, die zu ihm passt und ihn ans Ziel bringt. Das Ziel ist bleibender innerer Frieden und unendliche innere Freude, auch Glückseligkeit genannt. In dem Buch „208 Meditationstechniken“ von Sri Chinmoy sind beispielsweise eine Menge zu finden – 208 wie der Titel schon sagt.
Am Morgen kannst du 10-15 Minuten üben. Abends sind 5-7 Minuten ausreichend. Dies ist für den Anfänger gedacht. Am Anfang ist es besser, kurz, intensiv und konzentriert zu üben, als stundenlang dazusitzen und UUUUPPPPS schon wieder ist man in einer Gedankenschleife gelandet oder eingeschlafen.
Viele Meditationsübungen sind Konzentrationsübungen, denn in der Meditation versuchen wir, unseren Verstand ganz still zu machen. Da das am Anfang nicht so einfach ist, hilft die Konzentration dabei, von vielen Gedanken zu einem Gedanken zu kommen. Du wirst selbst spüren, wenn dein Verstand still wird oder deine Konzentration so stark ist, dass du automatisch in die Mediation eintrittst.
Meditationsübung für den Morgen
Am besten machst du die Morgenübung früh morgens in der Zeit von 6-7 Uhr. Dann ist die Atmosphäre noch still und die Natur ist noch nicht erwacht. Sonst mache die Übung, wenn du aufgestanden bist.
Setze dich gerade und aufrecht an deinen Meditationsplatz. Atme einige Male langsam tief ein und aus. Jetzt stelle dir vor, du atmest durch dein Herz (in der Mitte des Brustbeins) ein und aus. Nun lenke deinen Atmen nach oben, so dass du durch das Herz einatmest und durch den Scheitel, durch deinen Kopf ausatmest. Du atmest tief in dein Herz ein und atmest ganz weit nach oben wie ein Walfisch aus. Nun atmest du folgende göttliche Qualitäten ein:
Frieden einatmen, Rastlosigkeit, Ruhelosigkeit … nach oben ausatmen
einige Zeit lang übst du immer eine Qualität, danach kommt die nächste:
Freude einatmen, Traurigkeit, Depression…. nach oben ausatmen
Reinheit einatmen, Unreinheit, alles was klebt und sich nicht gut anfühlt nach oben ausatmen
Beende die Übung indem du 3x AUM singst und dich noch eine Weile auf deinen Atem konzentrierst.
Wichtig ist es, sich nach der Meditation noch ein wenig Zeit zu lassen, um zu assimilieren.
Frieden, Freude und Reinheit sind 3 Grundqualitäten. Später kannst du auch andere Qualitäten wie zum Beispiel Kraft oder Klarheit einatmen und die dazugehörige negative Qualität ausatmen.
Meditationsübung für den Abend
Hierfür brauchst du eine Kerze.
Sitze gerade und aufrecht. Um die Übung zu beginnen und zu beenden kannst du 3x AUM chanten.
Sitze gerade und aufrecht. Um die Übung zu beginnen und zu beenden kannst du 3x AUM chanten.
Konzentriere dich auf die Kerzenflamme. Werfe alle störenden Gedanken in die Kerzenflamme. Wenn du merkst, dass du von Gedanken abgelenkt wirst, kehre einfach zurück zu deinem Fokuspunkt, der Flamme, und werfe deine Gedanken wieder in die Flamme. Konzentriere dich bitte nach einer Weile auf den obersten Punkt der Kerzenflamme. Je kleiner der Punkt, desto einspitziger deine Konzentration. Schließe nun die Augen und stelle dir die Flamme innerlich vor. Stelle dir eine warme liebevolle Flamme in deinem Herzen vor und stelle dir im 2. Schritt eine kühle, klare Flamme etwas über der Stelle genau zwischen deinen Augenbrauen, dem Dritte Auge vor.
Text: Marlen Bernhard
Bild: pixelio.de